Freitag, 17. Juli 2009

High Places MySpace-Kritik – Wann ist ein Spiel ein Spiel


Eine bestechend einfache Idee, die Hintergrundfarbe der Myspaceseite in ständigem Wechsel durchs Farbspektrum laufen zu lassen. Die „Farbwelt“, wie das Konzept der Farbauswahl im Fachjargon der Designer und Architekten wohl heisst, ist dabei grell. Psychedelisch, ganz klar. Das kindlich verspielte der Musik (Coco Rosie, Animal Collective und andere New Yorker lassen grüßen) wirft die Frage auf: wie lange kann man mit diesem Topos spielen? Wie lange dauert es, bis die bewusst einfachen Melodien auch ein sehr einfaches Hören provozieren? Was tun High Places dafür, dass man sie nicht nur als fröhlich und nett hört? Breakbeatfetzen wie in „From Stardust to Sentience“ verhindern nicht, dass eine schöne aber sehr simple Melodie schnell langweilig wird. (Kennt jemand noch „Lamb“?). Da sind einige rhythmische Finessen in „Golden“. Den Raum ausmessende Geräusche in „Head Spins“. Manches macht richtig Spass!

High Places werden, wohl auch aufgrund ihres Umfeldes, gerne mit den höchsten intellektuellen Massstäben gemessen, welche die Popkritik so hergibt. Nur vom Klang ausgegangen muss man aber sagen: High Places sind nur eine von vielen Bands, die gerade den gleichen Stil pflegen. Lo-Fi Pop, ein paar globale Rhythmen eingestreut (in „Shared Islands“ und „New Grace“) mehrstimmiger, halliger und verträumter Frauengesang. Eine eindeutig ambitionierte Band, die sich aber – das braucht man ihr natürlich nicht vorzuwerfen – kaum bemüht, nicht auch als Klangtapete gebraucht werden zu können.

PS: Diese Kritik entstand im März 2009. Inzwischen wechselt die Hintergrundfarbe nur noch in verschiedenen Graustufen...


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