Samstag, 26. März 2011

Sic Alps - Napa Asylum


Ich höre die neue Sic Alps. Ich habe gute Laune, mir geht es gut, ich habe ein Bier intus. Ich höre eins von den flotteren Stücken, bei deren 8-Spur-Aufnahme der Keller ordentlich gewackelt haben muss. Alles passt wunderbar, die krächzende Gitarre, der leicht übersteuerte Gesang, das Understatement des einfachen Schlagzeugs. Bisschen Kapitalismuskritik in den Texten. Waschechter old school Rock'n'Roll hier und da. Breites Grinsen.
Dann bekomme ich eine schlechte Nachricht. (die hier nichts zur Sache tut) Ich habe von einem Moment auf den anderen miese Laune. Ein bisschen traurig bin ich. Die Platte habe ich ausgemacht. Aber nachdem ich den ersten Schock verdaut habe, mache ich sie wieder an. Eines von den ruhigeren Stücken. Der Gesang von Mike Donovan (?) ist dünn und leicht heiser. Er wirkt tief empfunden. Traurig und beruhigend schrammelt sich die Gitarre vorwärts durch ihre nachdenklichen Akkorde. Es liegt trotzdem ein wenig Hoffnung darin. Und das Schlagzeug haut manchmal trotzdem fest zu.
Ein Sic Alps Album ist wie ein Gedichtband, den man kreuz und quer lesen kann oder gezielt. Alles ist dem Künstler erlaubt, so lange er er selbst bleibt. Die Gedichte des neuen Albums Napa Asylum haben alle zumindest so etwas ähnliches wie eine Liedstruktur. (Die vereinzelten form- und Gesang-losen Art-Noise-Nummern des großartigen Vorgängers "U.S  Ez" fehlen.) Die low-fi-Attitüde ist immer dabei, ein gewisser Ernst auch. Es ist immer die gleiche Dreierbesetzung, meist ein Garagen-Sound. Aber innerhalb dieses Rahmens wandert man durch ein Universum.
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