Of Montreals neuestes und nach allem was ich überschaue vollendetstes Album „Skeletal Lamping“ höre ich nun schon viele Wochen. Eine Popexplosion – rausgekommen Ende 2008. Skeletal Lamping klingt, als wären die Beatles in einen Gay-Disco-Zaubertrank gefallen. Weitere Zutaten sind Queen, Prince vielleicht Roxy Music... Genausogut könnte man aber wohl Animal Collective nennen oder Modest Mouse. Namedropping. Pfui!
Was auch immer man assoziiert, man tut es immer nur kurz, denn quasi jeder Song zeichnet sich dadurch aus, dass er mindestens zehn verschiedene Teile hat. Nein, ich habe nicht nachgezählt, aber so wirkt es, manchmal schaue ich auf die Titelanzeige, ob das eigentlich noch der gleiche Song sein soll. Meist schon, manchmal bin ich dann aber auch schon zwei Titel weiter. Die Songs wirken entweder schrecklich unruhig oder - und dafür möchte ich plädieren - wie ein gutes Medley: Of Montreal reihen einen Haufen nicht fertig geschriebener Hits aneinander. Auf sinnvolle Art. Zwar wäre es wohl zuviel behauptet, jeder neue Teil sei die logische Konsequenz aus dem vorigen, völlig anderen Teil. Kein großes Gesamtkonzept steht dahinter aber auch kein Zufall wie beim Zapping sondern schlicht ein Gespür für Kontraste. Anspielen und Weiterklicken ist heute Zeitgeist, Of Montreal machen daraus kunstvolles Handwerk. Das funktioniert natürlich nur, weil die musikalischen Ideen selbst gut sind. Ein bisschen wie die Sets guter Hip-Hop-DJs: Das Besondere ist, dass man sich in den Einzelteilen sofort zu Hause fühlt.
Für Vinylkäufer gibts das obenstehende Die-Cut-Pony-Poster - ebenfalls eine Collage.
Diese drei Songtexte mal als Beispiel:
wicked wisdomplastis wafers
st. exquisites confessions
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