Mittwoch, 16. Februar 2011

LCD SOUNDSYSTEMS - London Sessions


Gerade hat der 40jährige James Murphy LCD Soundsystem für beendet erklärt und diesen Monat seinen letzten Auftritt gehabt. Doch vorher hat er mit LCD Soundsystem noch die London Sessions eingespielt. Wow!
Erst dachte ich, es wäre eine der legendären BBC Sessions. Und die könnte es ja auch sein. Eine John Peel Session ohne John Peel. Oder um es mit den Worten vom Typen im Rough Trade Record Shop zu sagen: "It's stripped down to it's essentials, without all the studio stuff. Like a clear Live-Recording." Der muss es wissen, schließlich heisst in der Dance-Sortierung von Rough Trade neben Techno; Dubstep und House eine eigene Abteilung "DFA Records" - Murphys Label.
Es gibt zwei Stücke, denen die Entkleidung zur Session gar nicht gut bekommt. Das langsame "All I Want" finde ich eher misslungen, die Riffs wirken monoton statt betörend. Da höre ich mir lieber "Heroes" von David Bowie an. Auch das sonst sehr schöne "All my friends" nimmt einen in dieser Version nicht ganz so mit.
"Pow Pow" dagegen hält diese atemberaubende Spannung, diesen Drive wie ihn LCD Soundsystem eben vor allem Live aufbauen können. "Drunk Girls" tritt Arsch genau wie "Get Innocuous", das in dieser Version extrem an Kraftwerk erinnert. Und bei "Daft Punk Is Playing In My House" kann man mal dem Agogo von Murphy in Ruhe zuhören. Auch die aufgeräumte Version von "I Can Change" ist glänzend. Genau die richtige Menge an Vielstimmigkeit um noch geradeaus zu bleiben.
So ein trockener Geradeaus-Sound lässt einem natürlich wieder den Arsch wackelig werden und bei "Yr City is a Sucker" suche ich verzweifelt nach einem Knopf um das Tempo nach oben zu drehen. Gefesselt an meinen Autositz und das provokante Tempolimit (der Musik!) bleibt mir nur, sehr heftig mit dem Kopf zu Nicken. Freude!

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